- Lehmbauweisen
- der Baustoff Lehm wird unter Verwendung von magernden (Sand) und armierenden (Strohhäcksel) Zuschlagstoffen entweder für tragende oder für nichttragende Bauteile verwendet. Die Lehmbau-Normen DIN 1169 und DIN 18 951 bis DIN 18 956 sind zwar 1974 zurückgezogen worden, stellen jedoch nach wie vor eine wertvolle Arbeitshilfe dar. Lehmbau-Techniken: - Lehmbrote-Bauweise; nichttragende Ausfachung von Holzfachwerk. - Lehm-Estrich wurde aus festgeschlagenem Lehm, dem zur Verdichtung der Oberfläche noch u. a. Tiergalle, Ochsenblut oder Hammerschlag zugesetzt wurde, hergestellt. Die je nach Estrichart unterschiedlich dicke Lehmschicht klopfte man so lange mit Schlägeln fest, bis keine Eindrücke mehr wahrnehmbar waren. - Lehmschlag; mit festgeschlagenem Strohlehm ausgefüllte Räume zwischen Holzdeckenbalken (Einschubdecke). - Lehmstakung; in die Gefache von Holzfachwerk werden in Löcher oder Nuten in den Riegeln Staken geklemmt, um die gespaltene Weidenruten geflochten werden. Dieses Flechtwerk wird mit feuchten Strohlehmbatzen ausgedrückt und anschließend mit Strohlehm verputzt. - Lehmstein-Bauweise; luftgetrocknete Lehmsteine bilden mit Lehmklebemörtel tragende Wände oder nichttragende Ausfachungen. - Stampflehm-Bauweise; erdfeuchter Lehm wird in Schalungen gestampft oder geschlagen; tragende Wände von großer Dicke. - Strohlehm-Bauweise; Lehm mit Zuschlag von Strohhäckseln für nichttragende Ausfachungen.
Erläuterung wichtiger Begriffe des Bauwesens mit Abbildungen. 2015.