- Wasserrad
- man unterscheidet nach der Lage der Radwelle in Räder mit senkrechter Welle (Stockräder) für ein geringes Wasserdargebot, aber mit großer Wassereinschussgeschwindigkeit und Räder mit horizontaler Welle, die in Mitteleuropa seit altersher üblich sind. Letztere werden unterschiedlich beaufschlagt: - oberschlächtig: Wasserzuführung über dem Radscheitel von oben, - rückschlächtig: Wasserzuführung vor dem Radscheitel im Bereich des oberen Raddrittels, - mittelschlächtig: Beaufschlagung etwa in Radwellenhöhe und - unterschlächtig: Wasserzuführung tiefer als 1/3 der Radhöhe. Energienutzung: potenzielle Energie (Wassergewicht) bei ober- und rückschlächtigen Rädern; kinetische Energie (Stoß) bei Stockrädern und unterschlächtigen Rädern. Mittelschlächtige Räder, vor allem in gekröpften Gerinnen geführte, nutzen die potenzielle und die kinetische Energie. Radformen : - Strauberrad mit flachen, radial auf der Stirn eines Radreifens befestigten Brettschaufeln, - Staberrad mit flachen oder gekröpften, zwischen zwei Radfelgen eingesetzten Schaufeln, - Zellenrad mit gekröpften oder gekrümmten Schaufeln zwischen Radfelgen mit geschlossenem Radboden. Strauberräder fanden Verwendung bei unterschlächtiger Beaufschlagung (z. B. Schiffmühlen). Staberräder waren bei mittlerer und unterer Beaufschlagung üblich und bei unterschlächtigen Rädern mit höhenverstellbarer Radwelle (Panster-Räder). Zellenräder mit geschlossenem Radboden sind nur dort, wo allein die potenzielle Energie genutzt wird, sinnvoll. Zuppinger-Niedergefälleräder (Erfinder: Zuppinger, 2. Hälfte 19. Jhd.) und Sagebien-Räder (Erfinder: Sagebien) besitzen tiefe, leicht gewölbte Schaufeln (Strauberrad-Form), deren Lage und Form ein leichtes Austauchen aus dem Unterwasser zulässt.siehe Abb.
Erläuterung wichtiger Begriffe des Bauwesens mit Abbildungen. 2015.